Breit abgestütztes Komitee präsentiert Ja-Argumente für die Familieninitiative

Auf dem Munotspielplatz haben Vertreter von FDP, SVP, JF, EDU und JSVP für ein Ja zur Familieninitiative geworben.

1. September 2009 von Daniel Preisig

Ein breit abgestütztes, überparteiliches Komitee hat auf dem Munotspielplatz die Argumente für ein Ja zur Familieninitiative vorgestellt. Thomas Hauser (FDP), Werner Bolli (SVP), Marcel Montanari (JFSH), Erwin Sutter (EDU), Corina Schütz (JSVP) und Ueli Kleck (JSVP) stellten in Kurzreferaten die Pro-Argumente vor. Die Initiative verlangt die Gleichstellung der Selbstbetreuung gegenüber der Fremdbetreuung. Zentrum steht die Wertschätzung der elterlichen Erziehungsarbeit. Über die Volksinitiative mit dem Titel «Schluss mit der Diskriminierung der klassischen Familie» stimmen die Schaffhauserinnen und Schaffhauser am 27. September ab.

In Schaffhausen besteht heute eine grosse Ungerechtigkeit: Eltern, die ihre Kinder gewerblich fremdbetreuen lassen, können im Kanton Schaffhausen bis zu Fr. 9'400 auf ihrer Steuererklärung von ihrem Einkommen abziehen. Eltern, die ihre Kinder wie früher selbst erziehen oder sich im Verwandten- oder Bekanntenkreis (z.B. Grosi) organisieren, gehen leer aus! Und dies, obwohl sie in der Regel auf ein zweites Er-werbseinkommen verzichten.

Heute bezahlen die Eltern, welche ihre Kinder selbst erziehen, mit ihren höheren Steuern die Krippenplätze der anderen. Das ist völlig unfair.

Deshalb fordert die Initiative die Abschaffung des unfairen Fremdbetreuungsabzugs und entsprechende Erhöhung des allgemeinen Kinderab-zugs. Das eingesparte Geld soll allen Familien – ungeachtet der Betreuungsform – zugute kommen.

Die steuerliche Entlastung der Familien ist wichtig. Allerdings darf dabei die Fremdbetreuung nicht besser gestellt werden als die Selbstbetreuung. Die alltäglichen Jugend- und Schulprobleme zeigen deutlich, dass die Erziehung im Elternhaus gerade in der heutigen Zeit unbezahlbar wertvoll ist. Wenn Sitten verrohen, Anstand zum Fremdwort wird und Werte verloren gehen, dann ist starke Erziehungsarbeit mehr denn je gefragt.

Auch die persönliche Erziehungsarbeit sollte der Gesellschaft und dem Staat auch etwas wert sein! Erziehung vermittelt Werte und gibt dem Kind den nötigen Halt für die Zukunft. Diese unentgeltliche Arbeit verdient genauso unsere Anerkennung wie die Berufstätigkeit.