Nachfrage zur kleinen Anfrage

Ist der Ökostrom ein Minderheitenprogramm, trotz Verschleierungsmanoöver des Stadtpräsidenten?

1. April 2020 von Mariano Fioretti

Verschleierungsmanöver des Stadtpräsidenten?

Hinter den Wänden des Stadthauses tut sich Erstaunliches. Wie ich vernommen habe, gab es im Stadtrat bezüglich der Antwort auf die kleine Anfrage vom 3. März 2020 zum Thema Ökostrom Irritationen, und zwar weil die Antwort nicht in der vereinbarten Fassung verschickt wurde. Statt dem eigentlich angefragten Anteil der Ökostromkunden am Gesamtanteil, antwortet der Stadtpräsident stattdessen mit dem Anteil des gelieferten Ökostromes.

 

Das ist nicht das gleiche, wie der aufmerksame Leser unschwer feststellen kann. Bei den Privatkunden beziehen läppische 1'364 der insgesamt 16'480 Haushalte den teureren Ökostrom. Das sind tiefe 8%. Diese Zahl wird aber nicht ausgewiesen. Das löst beim Fragesteller ein ungutes Gefühl aus und es drängen sich weitere Fragen auf. Ist dieses eigenartige Verhalten der gelebte Stiel des links-grünen Stadtrates? Warum werden nicht die richtigen Zahlen ausgewiesen? Soll damit etwas vertuscht werden?

Die Öffentlichkeit hat ein Recht, transparent und korrekt informiert zu werden. Deshalb bitte ich noch einmal um die Beantwortung der gestellten Fragen:

1. Hat der Stadtpräsident absichtlich andere als die eigentlich angefragten und im Stadtrat vereinbarten Zahlen publiziert, um diese zu beschönigen? Falls nein, weshalb antwortet er dann nicht auf die gestellten Fragen?

2. Wie hoch ist die Anzahl und der Prozentsatz an Ökostromkunden bei SH Power gemessen an der Gesamt-zahl der Kunden und zwar in allen Kundensegmenten (Haushalte, Business & Industrie, Marktkunden >100 MWh)?

3. Angesichts des tiefen Anteils der Ökostromkunden: Wie kommt der Stadtrat zum Schluss, dass die Nachfrage nach Öko-Strom sehr hoch ist? Wie begründet der Stadtpräsident seine gegenteilige und damit nachweislich faktenfremde Aussage im Stadtparlament?

4. Ist der Stadtrat wirklich der Auffassung, dass die Umerziehung der Konsumentinnen und Konsumenten eine Staatsaufgabe ist? Ist der Stadtrat auch der Ansicht, dass die staatliche Umerziehung ein Missbrauch des Monopols ist? Sollte der Stadtrat nicht für alle Endverbraucherinnen und Endverbraucher eine Auswahl bereitstellen und gelichermassen fördern?

Für Ihre umgehende Antwort danke ich Ihnen im Voraus bestens.