Nein zu teuren und bürokratischen Schulleitungen!

Überparteiliches Komitee gegründet: «Nein zu teuren und bürokratischen Schulleitungen!»

27. Januar 2010 von Daniel Preisig, Mariano Fioretti

Für die städtische Abstimmungsvorlage zur Einführung von Schulleitungen, die am 7. März zur Abstimmung kommt, hat sich ein breit abgestütztes, überparteiliches CONTRA-Komitee gebildet. Für ein Nein zu teuren und bürokratischen Schulleitungen setzen sich die fünf Co-Präsidenten Thomas Hurter (SVP), Walter Hotz (FDP), Erwin Sutter (EDU), Res Hauser (Jungfreisinnige) und Daniel Preisig (Junge SVP) ein. Haupt-Kritikpunkte der Vorlage sind die horrenden Kosten, die Bürokratisierung der Schule, die ungewollte Machtkonzentration und die fehlende gesetzliche Verankerung.

Das überparteiliche Komitee ist überzeugt, dass die Unterrichtsqualität primär eine Frage der Lehrerpersönlichkeit und nicht der Struktur der Verwaltung ist. Statt den Wasserkopf weiter aufzublähen, sollten wir den Bildungsfranken dort einsetzen, wo er den Schülerinnen und Schüler nützt. In den letzten Jahren hat an unseren Schulen eine schleichende Bürokratisierung stattgefunden. Lehrer und Schüler leiden unter dieser Fehlentwicklung.

 

Schulleitungen sind weit entfernt von einem vernünftigen Kosten/Nutzen-Verhältnis. Die Schulleitungs-Vorlage verursacht dem Steuerzahler Kosten von einer Million Schweizer Franken, und das jährlich wiederkehrend. Diese Million dürfte aber nur die Spitze des Eisberges sein: Es darf bezweifelt werden, ob die Pensen des Stadtschulrates tatsächlich reduziert werden (wie das jetzt behauptet wird). Auch werden wohl schon bald die Aufstockung der Schulleiterpensen und Schulleitungs-Sekretariate gefordert.

 

Schulleitungen führen nicht zu weniger, sondern zu mehr Bürokratie! Immer wieder wird argumentiert, Schulleitungen würden zu einer Entlastung der Lehrer führen. Die Erfahrungen aus anderen Kantonen zeigen, dass genau das Gegenteil wahr ist: Der Wasserkopf will bedient werden. Das heisst: Mehr Formulare, mehr Umfragen und mehr Statistiken. Diesen Eindruck teilt auch die Mehrheit der Lehrer, wie die Arbeitszeiterhebung des schweizerischen Lehrerinnen- und Lehrervereins (LCH) zeigt; so heisst es im Bericht wortwörtlich: «Die Einführung der geleiteten Schule sowie der Mitarbeitergespräche empfinden 42% als Belastung, 23% als Entlastung.»

 

Das Schaffhauser Volk hat das neue Schulgesetz 2009 wuchtigen verworfen und damit eines ganz klar gemacht: Das Volk möchte keinen aufgeblähten Verwaltungs-Wasserkopf an den Schulen. Die Schulleitungen trotzdem einführen zu wollen ist eine klare Missachtung des Volkswillens. Der Alleingang der Stadt bringt auch rechtliche Komplikationen: Die Lehrerbewertung durch Schulleiter steht auf einer wackligen rechtlichen Grundlage. Die jetzt geplanten Schulleitungen stützten sich ursprünglich auf das neue kantonale Schulgesetz ab. Nach der Ablehnung fehlt die rechtliche Grundlage. Deshalb wären Schulleiter gesetzlich gar nicht befugt, die Lehrerqualifikation durchzuführen. Rechtsstreitigkeiten sind vorprogrammiert.

 

Das Komitee «Nein zu teuren und bürokratischen Schulleitungen» ist der Überzeugung, dass es effizientere und günstigere Lösungen gibt, die bestehenden strukturellen Schwierigkeiten der Volksschule zu lösen.