Nein zum Schulleitungs-Zwang!

Am 11. März 2012 stimmen wir im Kanton Schaffhausen über die flächendeckende, zwangsweise Einführung von Schulleitungen ab. Was gegen Schulleitungen spricht und warum Gemeindelösungen besser sind.

24. Februar 2012 von Daniel Preisig

Schon vor zwei Jahren in der Stadt Schaffhausen klar abgelehnt: Teure und bürokratische Schulleitungen.

Am 11. März 2012 stimmen wir im Kanton Schaffhausen über die flächendeckende, zwangsweise Einführung von Schulleitungen ab.

Im Komitee gegen Schulleitungen engagieren sich sowohl grunsätzliche Gegner von Schulleitungen als auch solche, die Schulleitungen zwar situativ befürworten, aber dezidiert für föderalistische Strukturen sind. Einig sind sich alle darin, dass weiterhin die Gemeinden alleine und ohne finanzielle Fehlanreize darüber entscheiden sollen dürfen, wie sie ihre Schule organisieren möchten. Wir brauchen keinen kantonalen Zwang.

Lesen Sie hier die verschiedenen Argumente für ein Nein zur Zwangs-Vorlage.

 

 

Kurz und auf den Punkt: Vier Gründe für ein Nein zur Schulleitervorlage:

1. Schulleitungen führen zu mehr Bürokratie, haben ein schlechtes Kosten/Nutzenverhältnis und tendieren zu Machtkonzentration und Lehrerbevormundung

Eine gute Schule lebt von guten Lehrern und nicht von Verwaltungsbürokraten. Deshalb bevorzugt die SVP eine Stärkung der Vorsteher anstelle der teuren und zu Bürokratie neigenden Schulleitungen.

2. Gegen Zwang, für Freiwilligkeit!

In vielen kleinen Gemeinden funktionieren die Schulvorsteher und Schulbehörden bestens. Hier wäre die zwangsweise Installation einer Schulleitung ein Overkill und würde die Gemeinde finanziell stark belasten. Auch in Quartierschulhäuser (Beispiel Gräfler) wird die Schulleitung als nicht zweckmässig beurteilt.

Gemeinden sollen weiterhin selbst entscheiden können, wie sie ihre Schule organisieren wollen. Wir brauchen keinen kantonalen Zwang! Auch Befürworter von Schulleitungen aus den Gemeinden lehnen die Zwangs-Vorlage ab, weil sie über die Schule weiterhin situationsgerecht und praxisnah in der Gemeinde entscheiden möchten. Gemeindelösungen sind besser. Föderalisten lehnen die Zwangs-Vorlage mit finanziellen Fehlanreizen ab.

3. Der Kanton kann sich die teuren Schulleitungen in der aktuellen Situation nicht leisten.

Der Kanton ist finanziell in einer sehr schwierigen Lage und muss sparen. Schulleitungen sind eine «nice-to-have»-Investition (nicht wirklich notwendig) und würden jährlich wiederkehrende Kosten von 2 bis 4 Mio. Fr. verursachen. Es ist zynisch, solche Mehrkosten ohne konkreten Nutzennachweis zu verursachen, währenddem ein Entlastungsprogramm gemacht werden muss. Die Schulleiter-Vorlage ist finanzpolitisch unverantwortlich.

4. Die Schulleiter-Vorlage wurde unnötig überladen!

Die Vorlage enthält einen Kredit für Poollektionen über Fr. 475'000 (jährlich wiederkehrend), die für Sitzungen («Schulentwicklung») gedacht sind. Ohne dass klar ist, was da debattiert werden soll, wird ein Kässeli auf Vorrat für Schulreformitis geschaffen. Ausserdem ist mit Folgekosten zu rechnen. Niemand ist gegen die Entwicklung der Schule, aber wer berechtigte Anliegen hat, soll bereit sein, dafür zu kämpfen und Geld ggf. auf dem Budgetweg beantragen.

 

Das Nein zur Schulleiter-Vorlage darf nicht als Nein gegen jegliche Verbesserung im Schulbereich verstanden werden. Die SVP Schaffhausen hat mit dem Grundlagenpapier zur Schulpolitik den Weg für eine bessere Schule aufgezeigt.