S-Bahn: SVP will mehr Zug für Schaffhausen!

Am 25. September stimmen wir über die S-Bahn Schaffhausen, einem der zukunftsweisendsten Infrastrukturvorhaben der letzten Jahre, ab. Die SVP hat die Ja-Parole beschlossen.

4. September 2011 von Daniel Preisig

Das neue Perron an Gleis 6 (bisher nur für Zugsdurchfahrten benutzt) in Schaffhausen

Die S-Bahn Schaffhausen ist ein historisches Investitionsprojekt für die ganze Region Schaffhausen. Es enthält sowohl einen Rahmenkredit für verschiedene Ausbauten der Bahninfrastruktur (modernere, neue Bahnhöhe) als auch einen Betriebskredit für die Einführung des Halbstundentaktes bzw. Viertelstundentaktes im Berufsverkehr.

Die S-Bahn Schaffhausen bringt der ganzen Region mehr Lebensqualität: Als Feinverteilnetz verbindet sie alle Bahnhöfe der Region miteinander und schliesst Schaffhausen an den neuen, schnellen Halbstundentakt nach Zürich an.

Gezielter Ausbau der Bahninfrastruktur

Die Standortattraktivität hängt massgeblich von der Verkehrs- erschliessung ab. Neben dem Ausbau der Strassenverbindungen (Galgenbucktunnel, Stadttangente) muss der Kanton Schaffhausen das Angebot im öffentlichen Verkehr ausbauen, um in der Standortgunst nicht zurückzufallen. Die S-Bahn Schaffhausen bringt den Halbstundentakt an allen Bahnhöfen im Kanton und den Viertelstundentakt im Berufsverkehr, und das mit modernem Rollmaterial.

Schluss mit langen Wartezeiten beim Umsteigen!

Mit der S-Bahn wird das so genannte «Rendez-vous-Prinzip» am Bahnhof Schaffhausen eingeführt. Künftig werden sich dort die Züge aus praktisch allen Himmelsrichtungen zu den Minuten xx.15 und xx.45 treffen und einen vollwertigen Anschlussknoten mit kurzen Umsteigezeiten herstellen. Das heisst: ideale Anschlüsse an Bahn und Bus für alle. Das gilt natürlich auch für die Verbindungen auf den neuen, schnellen Halbstundentakt nach Zürich. Die S-Bahn Schaffhausen wird zum leistungsfähigen Feinverteilnetz und der Bahnhof Schaffhausen zur Drehscheibe.

Weil in Zukunft mehr Züge gleichzeitig im Bahnhof Schaffhausen einfahren, braucht es mehr Platz. Die Lösung ist einfach: Das bestehende Gleis 6, das heute nur für Zugsdurchfahrten benützt wird, erhält ein zusätzliches Perron, das über die bestehenden Unterführungen erschlossen wird.

Elektrifizierung der Klettgau-Linie

Mit der Elektrifizierung der DB-Linie im Klettgau schalten wir die Signale auf Grün für einen kostengünstigeren, komfortableren, zuverlässigeren und umweltfreundlicheren (weniger Lärm, weniger Schadstoffe) Bahnbetrieb als dies heute mit Diesel möglich ist. Dank gleichzeitigen Bauarbeiten (Doppelspurausbau und Elektrifizierung) sind Kosteneinsparungen möglich. Die Elektrifizierung macht es möglich, dass künftig auch ein Schweizer Bahnunternehmen den Bahnbetrieb im Klettgau übernehmen könnte.

Neue Bahnstation in Neuhausen an bester Lage

In Neuhausen entsteht an zentralster Lage eine neue Bahnstation mit attraktiven Umsteigeverbindungen zum Bus der VBSH. Der neue Verkehrsknotenpunkt wird dem Entwicklungsschwerpunkt beim SIG-Areal für Wohnen, Gewerbe und Industrie einen wichtigen Impuls geben. Auch touristisch ist diese Haltestelle wichtig: Die neue Bahnstation mit Lift verbindet die Haltestelle direkt mit dem Rheinfall.

Wendegleis Jestetten

Damit die Züge der neuen S-Bahn nach Neuhausen Zentrum wenden und mit dem Schnellzug nach Zürich kreuzen können, wird in Jestetten ein Wendegleis gebaut.

Neue Bahnhaltestelle Beringerfeld

Die neue S-Bahnhaltestelle Beringerfeld schliesst den Entwicklungs- schwerpunkt in Beringen für Wohnen und Arbeiten optimal an den öffentlichen Verkehr an.

Aufwertung des Bahnhofes Thayngen

Der Bahnhof Thayngen wird mit Beteiligung der DB modernisiert. Kernstücke sind eine Verlängerung des Perrons und eine Personen-Unterführung (heute müssen Fahrgäste über das gefährliche Schnellzugs-Gleis auf das Perron gehen).

Aufwertung der Bahnstation Herblingen

Die Bahnstation Herblingen ist heute unattraktiv. Die S-Bahn- Vorlage ermöglicht bessere Zugänge zu den Perrons, eine behindertengerechte Gestaltung sowie die optimale Verknüpfung mit dem städtischen Busangebot.

Investitionskosten

Die S-Bahn ist Teil des Agglomerationsprogramms, weshalb sich der Bund mit bis zu 40% an den Investitionskosten beteiligt. Die Kosten für die standortgebundenen Investitionen teilen sich die Gemeinden und der Kanton hälftig (Ausnahmen: Elektrifizierung und Wendegleis). Von den totalen Investitionskosten von 74.86 Mio. Fr. trägt der Kanton 45.85 Mio. Fr.

Die Finanzierung des Bahnverkehrs im Grenzbereich zu Deutschland ist in einem Staatsvertrag geregelt, der insgesamt als ausgewogen bezeichnet werden darf. Eine Neuverhandlung zwecks vorteil- hafterer Kostenaufteilung bei der Elektrifizierung – wie dies oft ge- fordert wird – wäre mit grossen zeitlichen Verzögerungen und mit einem erheblichen Verhandlungsrisiko (andere Nachteile) verbunden.

Betriebskosten

Für den Betrieb der S-Bahn fallen für Kanton und Gemeinden zusammen jährlich total 3.2 Mio. Fr. an. Die Hälfte davon, nämlich 1.6 Mio. Fr., wurde bereits 2009 in einer Volksabstimmung zum neuen Bahn- und Buskonzept Klettgau bewilligt. Für die zweite Hälfte, also für den Betrieb der S-Bahn nach Neuhausen, wurde ein Kostendach von zusätzlichen 1.6 Mio. Fr. budgetiert.

Positives Kosten-/Nutzenverhältnis

Die bedeutenden Investitions- und Betriebskosten verlangen eine besonders gründliche Prüfung und eine sorgfältige Gegen- überstellung von Kosten und Nutzen. Der Kantonsrat hat diese Abwägung gemacht und der Vorlage einstimmig zugestimmt. Das überparteiliche Abstimmungskomitee, dem Politiker aller Parteien angehören, ist überzeugt, dass die S-Bahn eine sehr gute Investition für Schaffhausen ist. Die ganze Region gewinnt an Attraktivität. Davon profitieren die heutigen Einwohner aber auch künftige Neuzuzüger. Das wird sich langfristig auszahlen.