100 Mal mehr Feinstaub!
Feinstaubschleudern fördern und Öl- und Gasheizungen verbannen?
Das Klima ist in aller Munde und auf allen Ebenen werden Massnahmen ergriffen, um den CO2-Ausstoss zu verringern. Doch nicht immer sind die meist in blinden Aktionismus getroffenen Massnahmen auch wirklich zielführend. Gut gemeint ist das Gegenteil von gut. Der Kanton will mit Steuergeldern lenkend einwirken und erreicht oft nicht den gewünschten Effekt. So wirbt der Kanton auf seiner Webseite für Holzheizungen, weil diese CO2-neutral sind. Dass aber selbst modernste Holzpelletöfen die Luft verschmutzen, wird leider verschwiegen.
Das Bundesamt für Umwelt bestätigt, dass selbst modernste Holzheizungen zehn- bis hundertmal mehr Feinstaub ausstossen als Öl- oder Gasheizungen. Holzfeuerungen seien zu knapp einem Drittel für den Ausstoss der kleinsten Feinstaubpartikel verantwortlich. Und genau diese Partikel sind am gefährlichsten. Feinstaubteilchen, die weniger als 2,5 Mikrometer gross sind, also mehr als 30-mal kleiner als ein Sandkorn, dringen besonders tief in die Lunge ein und können Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen.
Auch der Meteorologe Jörg Kachelmann regt sich regelmässig darüber auf. Zitat aus dem Beobachter vom 14. Februar 2020: «Das Verbrennen von Holz ist eine der dümmsten Ideen, die man sich im Jahr 2020 vorstellen kann.» Holzheizungen sind seiner Meinung nach für die Gesundheit eine Katarstrophe. «Viele Menschen können abends nicht mehr lüften wegen des Feinstaubs aus Holzfeuerung.» Holzheizungen fördern – das sei wie Raucherecken in Kinderzimmern einrichten.
Dass der Kanton das Heizen mit Holzfeuerungen im Namen des Klimaschutzes offiziell bewirbt, ist mehr als fragwürdig.
Die Holzfeuerung ist gemäss Bundesamt für Umwelt keine Chance wie sie der Kanton Anpreist, sondern ein grosses Gesundheitsrisiko, welches zu Lasten der Einwohnerinnen und Einwohner geht. Die Förderung der Holzfeuerungen welche unter dem Deckmantel Klimaschutz lanciert wurde, bewirkt genau das Gegenteil und zwar mehr Dreck in der Luft.
Dass das der falsche Weg ist, muss nicht näher erläutert werden.
In diesem Zusammenhang stellen sich folgende Fragen:
1. Ist dem Regierungsrat bekannt, dass Holzfeuerungen 100 Mal mehr Feinstaub ausstossen als Öl- und Gasheizungen? Ist dem Regierungsrat bekannt, dass 30 Prozent der kleinsten Feinstaub-Teilchen aus Holzfeuerungen stammen?
2. Ist der Regierungsrat bereit, das Förderprogramm zu überdenken und die besonders in städtischen Gebieten gesundheitsschädlichen Holzfeuerungen nicht mehr zu subventionieren?
3. Falls nein, worauf stützt der Regierungsrat seine Haltung? Wie rechtfertigt er, mit dem Subventionsprogramm gesundheitsschädigende Technologien zu befeuern?
4. Wie steht der Regierungsrat zur Tatsache, dass 97 Prozent der in der Schweiz verbrannten Holzpellets aus Deutschland, Österreich und der Schweiz stammen?
5. Ist dem Regierungsrat bekannt, dass im Jahr 2019 rund 10‘000 Tonnen Holzpellets aus kaum nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammten und 800 Tonnen aus der Ukraine importiert wurden? Wie schätzt er die CO2-Bilanz ein?
6. Ist der Regierungsrat unter Berücksichtigung dieser harten und erdrückenden Fakten bereit, Gasheizungen ins Förderprogramm aufzunehmen, um die Gesundheit der Einwohnerinnen und Einwohner zu schützen?