Bedrohte medizinische Grundversorgung in Schaffhausen

Kleine Anfrage vom 28. Januar 2014

Kantonsrat, von Walter Hotz

Sehr geehrte Damen und Herren Regierungsräte

Hausärzte bilden für alle Bürgerinnen und Bürger unseres Kantons, die Grundlage einer äusserst kostengünstigen ambulanten Gesundheitsversorgung. Bei gesundheitlichen Störungen ist der Hausarzt für viele Patienten die erste Anlaufstelle. Ein Hausarzt hat über viele Jahre hinweg den Überblick über seine Patienten und alle gesundheitlichen Behandlungen. Sofern nötig, überweist er gezielt seine Patienten an andere Ärzte oder in ein Spital. Durch die Nähe zum Patienten werden auch Hausbesuche durch den Hausarzt durchgeführt. Es ist unbestritten, dass sich all diese Massnahmen kostendämpfend auf das Gesundheitssystem auswirken.

In dramatischer Weise zeichnet sich ab, dass in unserem Kanton bis zum Jahr 2021 ca. 66% der Hausärzte ihre Tätigkeit einstellen wollen.¹ Dies hat zur Folge, dass die kostengünstige Gesundheitsversorgung in unserem Kanton aus dem Ruder zu laufen droht. Auch scheuen sich junge Mediziner aus finanziellen Gründen und der enormen Arbeitsstundenbelastung in einer Hausarztpraxis den Schritt zur Selbstständigkeit.

In diesen Zusammenhängen bitte ich den Regierungsrat um Beantwortung folgender Fragen:

1. Hat sich der Regierungsrat Gedanken gemacht, wie sich der zu erwartende Hausärztemangel und die möglichen Folgen in unserem Kanton auswirken? Wenn ja: Mit welchem Ergebnis und mit welchem Konzept?

2. Sieht der Regierungsrat eine Möglichkeit, dafür zu sorgen, dass den Bürgerinnen und Bürger im Kanton Schaffhausen auch in Zukunft genügend Hausarztpraxen angeboten werden können?

3. Könnte sich der Regierungsrat vorstellen, jungen Medizinern die eine Hausarztpraxis gründen oder eine bestehende übernehmen wollen, Anreize zu bieten, so wie es zum Beispiel die kantonale Wirtschaftsförderung anbietet?

Für Ihre umgehende Antwort danke ich Ihnen im Voraus bestens.