Waldwirtschaft wohin

Kleine Anfrage vom 23. Juni 2004

Kantonsrat, von Hansueli Scheck

In unseren Wäldern wächst mehr Holz nach, als genutzt wird. Theoretisch könnte die Schweiz ihren Holzbedarf selbst decken.

In der Praxis sieht es jedoch anders aus. Importiertes Holz sowie Konkurrenzprodukte wie Beton und Stahl sind billiger. Zurzeit ist zwar der Stahlpreis auf einem Höhenflug, was hoffentlich für den Absatz des Holzes von Nutzen sein wird.

Für die Nutzung eines natürlichen Mischwaldes braucht es auch Abnehmer von Harthölzer wie Eichen, Buchen etc. Interessant als Bauholz sind jedoch hauptsächlich die Fichten. Das verdeutlicht die Problematik der Waldwirtschaft. Die Forstbetriebe sowie die Privatwaldbesitzer arbeiten mit Verlusten, was bei den jetzigen Holzpreisen nicht verwunderlich ist (Borkenkäfer). Zusätzlich werden beim Buwal massiv Gelder gekürzt.

Der Bund möchte in seinem neuen Waldprogramm mit verschiedenen Massnahmen die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit unserer Wälder verbessern.

Ich frage den Regierungsrat an:

Könnte bei einer Verbesserung der Rahmenbedingungen, wie sie das neue Waldprogramm vorsieht, die Ertragslage gesteigert werden?

Beim Buwal werden massiv Gelder gekürzt, wird das auch Auswirkungen auf unsere Wälder im Kanton Schaffhausen haben?

Wohin geht die zukünftige Waldnutzung, eher extensiv oder eher intensiv?

Zur Zeit gibt es zwei verschiedene Waldlabels. Das eine ist das „Q“ Label und das andere das „FSC“ Label. Forstbetriebe sowie Waldbesitzer können sich zertifizieren lassen, wenn sie die verschiedensten Kriterien, welche bei den Labels vorgegeben sind erfüllen. Gibt es im Kanton Schaffhausen schon Flächen, welche zertifiziert sind und nach diesen Richtlinien bewirtschaftet werden oder sind Flächen dafür vorgesehen?

Was für ein Nutzen kann von so einem Label erwartet werden?

Ich danke Ihnen im Voraus für die Beantwortung der gestellten Fragen.